Mystisches Kartenlegen

Im Grunde genommen ist es den Karten gleichgültig, ob „man daran glaubt“ oder nicht. Sie machen das Unbewusste bewusst, sie sind ein Spiegel unseres inneren Selbst. Es ist das Geheimnis, das Mystiker schon seit jeher bekannt war, es ist das erste Hermetische Gesetz: „Wahr ist es und ohne Lügen, gewiss und aufs allerwahrhaftigste: Dasjenige, welches unten ist, ist gleich demjenigen, welches oben ist, und dasjenige welches oben ist, ist gleich demjenigen, welches unten ist.“

Und damit sind wir mitten in der Mystik. Die Schamanen beachten diese Regel ganz genau bei ihren Heilungen, da fliegt ein Vogel, weg von der Sonne, dort summt eine Biene, nichts bleibt bedeutungslos. Es ist die überlebenswichtige Welt der Symbole, aus der wir zu schöpfen vergessen haben.

Warum stecken sich Ärzte und Pflegerinnen bei der Betreuung von Lungenkranken so gut wie niemals an? Warum kommt überhaupt der Herr YXZ mit einem Lungenkranken in Kontakt und hat mehrere Jahre mit dem Tod zu ringen?

Den Lehrsatz „ Wie oben so unten“ kann man weiterführen und sagen: Wie innnen so aussen, wie aussen so innen. Es ist also im Grund genommen gleichgültig, ob ich mich mit Kaffeesatz-Lesen oder Astrologie beschäftige. Es ist der Weg des Sichtbarmachens im „Aussen“, um mir über das „Innen“ klar zu werden.

Die Sterne machen daher weder geneigt, noch lösen sie etwas aus. Sie zeigen nur etwas an, genau wie die Karten, das Pendel u. a. m.

Das wäre vergleichbar mit einer Kühltruhe, die durch das Aufleuchten der Kontrollleuchte einen Defekt anzeigt. Ich kann nicht gut sagen, „weg mit der Kontrollleuchte das ist Aberglaube“. Ich kann nur der Kontrollleuchte dankbar sein, dass sie überhaupt geleuchtet hat. Deshalb kann ich auch den Karten nur dankbar sein, dass sie mit etwas anzeigen, was ich durch mein Verhalten ausgelöst habe, das also durchaus vermeidbar ist, wenn ich mein Verhalten korrigiere.

Benutze ich die Karten dazu, um meinen spirituellen oder charakterlichen Fortschritt festzustellen, um zu wachsen und meinen Weg zu gehen, dann werden die Karten zu dem, wozu sie eigentlich gedacht sind: zum Einweihungsweg.

Selbstverständlich kann ich die Karten auch dazu benutzen, um mir bei ihnen in einer verzweifelten Situation Rat zu holen. Lächerlich ist dagegen der Einwand, dass Karten abhängig oder süchtig machen. Jemand, der unfähig ist, Entscheidungen zu treffen und immer wieder zu den Karten greift, findet ganz bestimmt ein anderes Orakel, um sich vor einer Entscheidung zu drücken. Sehr beliebt sind z. B. die Ampeln. Komme ich bei der nächsten Ampel bei Grün durch, geht alles gut, bei Orange muss ich mich sehr, sehr anstrengen, bei Rot Chaos.

Wichtig ist aber nur eines: dass ich das Gesetz, unter das ich gestellt bin, erkenne und mich nicht querlege. Also, wenn ich sehe, dass jetzt eine Phase fruchtlosen Kampfes ist (in der Astrologie das Mars-Saturn-Quadrat, bei den Karten der Bär mit dem Turm, vielleicht das Kreuz noch davor), dann werde ich möglichst wenig ausgehen, wo auch immer versuchen, Streit zu vermeiden und möglichst nachgiebig sein. Ganz bewusst und gezielt. Ich werde weniger entsetzt sein, wenn ich Strafzettel bekomme und mich nicht wundern, wenn mein Partner auf einmal so aggressiv ist.

So funktioniert „Das Mystische Kartenlegen“. Ich muss nur genau wissen,  w i e  ich die Symbole zu lesen habe, und ich muss mich festlegen. Dass es dann in jedem Fall stimmt, ist das Mystische.